Also ich habe schon viele Sportarten ausprobiert und meine Quintessenz ist: Sport macht mir nun mal keinen Spaß und von dem berauschenden Hochgefühl, von denen einige berichten, habe ich noch nichts gespürt. Klar ist man stolz, seinen Schweinehund überwunden zu haben, aber das kann doch nicht dieses sagenumwobene Glücksgefühl sein. Außerdem tut einem alles weh und man hat auch noch einen Muskelkater. Sportarten wie Joggen oder Fitnessstudio geben sich ja noch nicht einmal die Mühe, die anstrengende Bewegung zu verschleiern. Es ist Bewegung pur und man ist sich währenddessen ständig bewusst, dass man sich bewegt. Damit sitzt einem auch der Schweinehund die ganze Zeit auf den Schultern und hält an einer Angel einen leckeren Sahnemilchshake als Belohnung nach dem Sport vor die Nase. Für Sportmuffel sind diese unverblümten Sportarten nicht zu empfehlen. Sie frustrieren nur.
Es gibt allerdings auch Sportarten, bei denen die Bewegung etwas in den Hintergrund tritt und das Spiel und damit auch im Optimalfall der Spaß überwiegt. ICH MEINE JETZT NICHT SCHACH. 😉 Jeder sollte sich also fragen und in seiner dynamischeren Vergangenheit nachforschen, welches Spiel mit Bewegung ihm denn Spaß bereitet hat. Gerade in Berlin gibt es wirklich für jede Sportart ein Angebot. Wenn ihr z.B. Völkerball in der Schule mochtet oder das Schwimmen mit „Mermaiding [Meerjungfrauschwimmen]“ aufpeppen wollt. Geht alles, Hauptsache ihr bewegt Euch mehr als auf dem Sofa zuhause und habt dabei Spaß.
Eine Sportart habe ich gefunden, die mir wirklich Spaß macht: Badminton. Neben Squash ist Badminton allerdings das so ziemlich Schlechteste, was man als Übergewichtiger machen sollte, weil die Gelenke extrem belastet werden. Wir dicken Pummelchen sollten laut der Ärzte Radfahren, Schwimmen, Walken oder Ski-Langlauf machen. Super Idee, gerade in Berlin. Wenn man ein Rad und Sattel findet, dass einen trägt und nicht sofort den Schritt wund reibt, dann ist man auf Berlins Straßen Freiwild im Straßenverkehr. Dann doch lieber an Übergewicht etwas später sterben, also sofort unter einem abbiegenden LKW landen. Eine spaßige Alternative wären kleine Radtouren an den Kanälen oder Schwimmen in einem der vielen Berliner Bäder. Wo wir uns doch so gerne in Badeklamotten zeigen. Wir wollen doch oftmals deswegen gerade abnehmen, weil wir eben NICHT mit unserem Körper zufrieden sind. Es gibt aber in Berlin auch Gruppen, wo man nicht der einzige Wal in der Gruppe ist. Und früh morgens vor der Arbeit sind die Augen der meisten Schwimmer noch halb geschlossen. Langlauf ist in Berlin tatsächlich an 3-4 Tagen im Jahr möglich, was schon wieder eine tolle Ausrede wäre. „Ich bin extrem Ski-Langläufer in Berlin… an 4 Tagen im Jahr.“ Eine Berliner Variante wären Skates (Rollschuhe). Das macht aber bitte auf dem Tempelhofer Feld, wo ausreichend Platz ohne Berge ist, denn sonst sind diese Dinger echt gefährlich. Das einzige realistische ist neudeutsch Walken, also Spazierengehen. Na da kommen wir ja nun nicht gänzlich drum herum und sind eigentlich alle schon Walker. Es muss ja nicht gleich mit Stöckern und einer Walking-Ausrüstung für mehrere hundert Euro sein. Spazieren gehen oder einfach die Schrittzahl pro Tag erhöhen reicht da schon. Tatsächlich geh ich inzwischen auch mal mit Stöckern und nenn mein Spazierengehen „Walken“. Dabei trickse ich mich aus, indem ich „Walk and Talk“ und damit den Fokus auf den Talk mit Freunden lege. So plaudert man eine Stunde oder manchmal auch länger und geht dabei. So kommen immer zwischen 4,5 und 7 Kilometer zusammen und ich denke mir dann: Je mehr ich in die Bewegungswaagschale lege, desto mehr kann ich Essen oder nehme weiterhin ab. Bewegung braucht der Mensch, auch wenn es nicht immer spaß macht. Zusammengefasst bedeutet das: Sport ist Mord, gar keine Bewegung allerdings auch.